Mit einem überwältigenden Rekordmeldeergebnis warteten die 24. Deutschen Sprintmeisterschaften im Rudern in Werder (Havel) auf. 935 Ruderer aus 91 Vereinen hatten zum einzigen nationalen Saisonhöhepunkt gemeldet, nachdem alle weiteren Deutschen Jahrgangsmeisterschaften pandemiebedingt abgesagt werden mussten. Die Sportler brannten auf ein Ereignis wie dieses. Über 200 Entscheidungen waren notwendig, um die Titelträger über die Sprintdistanz zu ermitteln. Die Rennen wurden am 10./11. Oktober jeweils von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Vier-Minuten-Takt gestartet, um alle Rennen unter den mitreißenden Kommentaren der beiden engagierten Sprecher über die 450-Meter-Bühne zu bringen.
Angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung war ein strenges Hygiene-Konzept aufgestellt worden, das von den Teilnehmern ausnahmslos umgesetzt wurde. Dieses sah unter anderem eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auf dem gesamten Regattagelände vor. Alle anwesenden Teilnehmer wurden namentlich erfasst. Das öffentliche Publikum wurde von den Ordnern an markanten Punkten der Inselstadt freundlich, aber bestimmt gebeten, das Regattagelände nicht zu betreten. Der Deutsche Ruderverband hatte ebenso wie der Havel-Regatta-Verein dafür gesorgt, dass über einen Video-Stream und die einschlägige Homepage die Rennen und die Ergebnisse live zu verfolgen waren. Die bei den Rennen mitschwebende Drohne lieferte beeindruckende Bilder, die die malerische Kulisse der Inselstadt gut in Szene setzten.
44 Vereine konnten mindestens eine Medaille mit in die Heimat nehmen. Am erfolgreichsten war der RC Potsdam mit sieben Medaillen (6x Gold, 1x Silber), gefolgt vom Berliner RC und Kettwiger RG, die jeweils fünf Medaillen (3x Gold, 1x Silber, 1x Bronze) erruderten.
Der Wetter-Gott war uns auch dank eines launigen Berichts von Attila Weidemann vom rbb gnädig. Besonders beeindruckend war ein die Stadt Werder überspannender Regenbogen am Sonntagmorgen, der den frühen Start in den Regattatag verschönte. Es herrschten jederzeit gleiche Windverhältnisse für alle Ruderer auf den sechs Bahnen der Regattastrecke in der Föhse, so dass die Rennen unter fairen Bedingungen ausgetragen werden konnte. Die Sieger und Platzierten wurden jeweils am Nachmittag nach ihren Finalrennen unter anderem von den Präsidiumsmitgliedern des Deutschen und des Brandenburgischen Ruderverbands, der Bürgermeisterin und der amtierenden Baumblütenkönigin geehrt, wobei sich die Sportler wegen der Hygiene-Vorgaben die Medaillen gegenseitig umhängen konnten, was wiederum eine schön anzusehende sportliche Geste war.
Nach einer reibungslosen und erstmals in Werder (Havel) ausgetragenen Deutschen Meisterschaft im Rudern, die sich wegen der detaillierten Organisation, den vielen Helfern und der guten Stimmung aller Beteiligten durch eine familiäre Wohlfühlatmosphäre auszeichnete, erhielten der Ruder-Klub und die Stadt Werder (Havel) unzählige positive Rückmeldungen von Sportlern, Trainern, Wettkampfrichtern und den angereisten Präsidiumsmitgliedern des Deutschen Ruderverbands.